Berlin Moabit – Die vier Jahre andauernde emotionale Diskussion über das neue Hundegesetz und die damit verbundenen gegenseitigen Anfeindungen von Politikern auf Landes- und Bezirksebene, Hundehaltern und Hundegegnern haben ihre Spuren hinterlassen. In der Diskussion wurden Hundehaltern Missverhalten unterstellt, die noch nie statistisch valide erhoben wurden. Es waren zu Fakten gewordenen Schätzungen oder persönliche Erlebnisse. Der Mensch und Hund Moabit e.V., der sich seit Jahren für ein besseres Miteinander von Mensch und Hund im Stadtteil Moabit einsetzt, beobachtete diese Entwicklung und hat vom 12.06.-13.07.2016 zu einer Online-Umfrage unter Hundehaltern aufgerufen. Mit 1.066 Hundehalter aus Berlin und dem direkten Umland ist dies die größte repräsentative Online-Umfrage der letzten 10 Jahre in Berlin.

„Wenn ein Verein es schafft, die größte Umfrage seit 10 Jahren in nur vier Wochen umzusetzen, wieso hat denn keine Umfrage im Zuge des Bello-Dialogs stattgefunden. Oder wollte man die Wahrheit gar nicht wissen? Es wurde ein Keil zwischen Hundehalter und Nicht-Hundehalter getrieben und dem Straßenkampf überlassen. Letzten Endes offensichtlich zu Wahlkampfzwecken wurde das Vergehen von einigen wenigen Hundehaltern auf eine komplette Bevölkerungsgruppe verallgemeinert ohne auch nur eine statistisch vakante Zahl erhoben zu haben. Nun gilt es, an die Toleranz aller Berliner zu appellieren und sich am bunten Miteinander in Berlin zu erfreuen, wozu nicht nur alle Nationalitäten, sondern auch alle Lebensmodelle, ob mit oder ohne Hund, gehören.“  erklärt Lasse Walter, Autor des Buches „Hundeshauptstadt Berlin“ und 1. Vorsitzender „Mensch und Hund Moabit e.V.“

Kernaussagen der Umfrage:

48% der Berliner Hundehalter fühlen sich Pöbeleien und Anfeindungen von Nicht-Hundehaltern ausgesetzt. Einige fühlen sich als Teil einer verfolgten Minderheit oder Mensch 2. Klasse. 81% haben Angst vor Giftködern und 41% fühlen sich von der Politik nicht unterstützt. 78% fühlen sich von keiner Partei bezüglich der Interessen der Hundehalter vertreten, dabei leben in Berlin 11,35% der Wahlberechtigten in einem Haushalt mit Hund.

Dabei heben 80% der Hundehalter den Kot auf, 19% unregelmäßig und nur 1% nie. Über die Hälfte der Hundehalter stört der Hundekot ebenfalls und 55% fordern sogar mehr Kontrollen vom Ordnungsamt. Jeder 5. Hundehalter will sogar Hundemarke und Leinenvorschrift mehr kontrolliert sehen. 73% haben ihren Hund auf der Straße immer angeleint, 92% in Restaurant und den öffentlichen Verkehrsmitteln.

61% der Hundehalter sehen Beutelspender als Lösung für mehr Sauberkeit und 87% wünschen sich mehr davon. Neben dem Wunsch nach mehr Auslaufflächen und mehr Mülleimern, die der generellen Sauberkeit guttun würden, wird in den 430 frei formulierten Wünschen die Toleranz, das Zurückkehren zum freundliche Miteinander und gegenseitiger Rücksichtnahme gewünscht.

 

Alle Ergebnisse und alle 430 Wünsche finden Sie hier:

Umfrage unter Hundehaltern 2016

Wünsche von Hundehaltern

 

Mensch und Hund AG / Mensch und Hund Moabit e.V.

Die „Mensch und Hund AG“ engagiert sich seit über 5 Jahren für besseres Zusammenlebens zwischen Mensch und Hund im Bezirk Moabit. Der Ende 2015 gegründete gemeinnützige „Mensch und Hund Moabit e.V.“ mit einem festen Kern an Moabiter Hundehaltern unterhält einen Hundegarten in Moabit, befüllt ehrenamtlich die Beutelspender im Kiez, organisiert Hundeinformationsstände, Schulungen, Angstprävention, Hundesport und interkulturelle Aufklärung. Der Mitgliedsbeitrag ist bewusst gering, weil jedem die Mitgliedschaft ermöglicht werden soll. Dafür ist der Verein umso mehr auf Spenden angewiesen und stellt gerne Spendenquittungen aus.

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